Doch wird die Sünde da, wo es kein Gesetz gibt, nicht als Schuld angerechnet.” (V13)

Diesen Vers sollten wir uns schon mal für später merken. Dort in Kap 6 und 7 wird er uns dann helfen zu verstehen, was es bedeutet, der Sünde und dem Gesetz gestorben zu sein. Aber so viel schon mal vorweg: Uns wird die Sünde nicht mehr als Schuld angerechnet! Ist das gerecht? Irgendwie nicht, aber dann eben doch, weil diese Möglichkeit jedem Menschen offen stünde.

Damit zurück zur Sünde. Diese ist durch EINEN Menschen in die Welt gekommen und konnte nicht mehr weggetan werden, sondern sie durchdrang absolut alles, was im Einflussbereich des Menschen ist.

Man beachte an dieser Stelle, dass der EINE Mensch nicht Eva, sondern Adam war. Der Mann hat seine Verantwortung nicht wahrgenommen. So sehen wir es auch durch das ganze AT hindurch – und so ist es bis heute.

Ebenfalls sehr spannend ist V14a:

Trotzdem herrschte schon in der Zeit zwischen Adam und Mose der Tod auch über die Menschen, die kein ausdrückliches Gebot übertraten…

Das hatten wir bereits in den Kapiteln 1-3: wer ohne Gesetz sündigt, geht ohne Gesetz verloren. Das Gesetz führt bloss dazu, dass man die Sünde erkennt.

Und zu 14b darf ich offen gestehen, dass ich mir nicht sicher bin, wie es zu verstehen ist, dass Adam “ein Bild des Zukünftigen ist“. Vom Kontext her liegt es nahe, dass Jesus der Zukünftige ist. Das würde insofern Sinn ergeben, als die folgenden Verse einen Vergleich zwischen den Auswirkungen von Adam und Christus auf  ihre Nachkommen anstellen.’

Die NeÜ scheint hier etwas in die Irre zu führen, da sie statt ‘Bild’ mit “Gegenbild” übersetzt, was natürlich Sinn ergibt, aber der Text dies anscheinend nicht hergibt (ELB, LUT, …).

Wenn wir also bei der ersten Möglichkeit bleiben, hiesse dies; So, wie alle Menschen unter den Auswirkungen der Sünde Adams leiden, um so mehr werden sie durch die Tat Jesu wiederhergestellt und in ihre ursprüngliche Position zurückversetzt.

JULI 2020/VON MARCEL B