Wir sind mit Read it NT fast in der richtigen Reihenfolge unterwegs. Die ersten beiden Briefe, die Paulus schrieb waren an die Thessalonicher – dann einen Brief an die Galater – dann die beiden Korintherbriefe und als nächstes der Römerbrief, im Jahre 56 n.Chr.

Wenn im ersten Vers nur Paulus erwähnt ist, so war er trotzdem während diesem Brief mit einem Mitarbeiter zusammen: Timotheus (Kp.16,21)! Paulus diktierte auch diesen Brief: (Kp.16,22) «Auch ich, Tertius, dem Paulus diesen Brief diktiert hat, grüße euch; ich bin durch den Herrn mit euch verbunden.»

Er schrieb diesen Brief an die Gemeinde in Rom. Man weiss nicht genau, wie diese Gemeinde entstanden ist. Aber es gab damals genug Menschen, die im römischen Reich reisten. Es könnten z.B. Römer gewesen sein, die am allerersten Pfingstfest auch in Jerusalem waren. Es könnten Juden aus Jerusalem gewesen sein, die unter der Verfolgung bis nach Rom kamen. Es könnten Geschäftsreisende Christen gewesen sein. Im Laufe des Briefes wird klar, dass neben Heidenchristen (Röm.11,13: « Denen unter euch, die keine Juden sind, möchte ich Folgendes sagen: Als Apostel der nichtjüdischen Völker ….») sicher auch Judenchristen in dieser Gemeinde waren. (Röm.7,1: «Nun spreche ich ja zu Leuten, die etwas vom Gesetz verstehen.») Im Kapitel 16 bei den Grüssen, nennt er 27 Christen dieser Gemeinde mit Namen! Er kannte Einige von ihnen sogar sehr gut.

Zu Beginn dieses Briefes stellt sich Paulus vor, als der Apostel für alle Völker, durch Gottes Gnade berufen. In V.6 sagt er aus, dass er genau deshalb ein Interesse an den Empfängern hat. Sie sind Teil von «allen Völkern» und strategisch gesehen gehören sie in der Richtung, die er schon hinter sich hat, zu der nächsten Etappe der Ausdehnung des Evangeliums. Will er sie gewinnen, damit von Rom aus dann das Evangelium weiter in alle Welt gelangt? Wie schon festgestellt wegen des Geldtransportes von den Gemeinden nach Jerusalem, waren die Land – und Seewege damals besser ausgebaut, um von Rom her überall hin zu reisen.

Und sofort schon schreibt er eine Kurzfassung des Evangeliums. Es ist göttlichen Ursprungs, es ist die Fortsetzung der Offenbarung Gottes, die dem jüdischen Volk gegeben wurde, und somit im Einklang mit dem AT. Und das Zentrum des Evangeliums ist Jesus Christus! ER, der irdische Jesus = von der Abstammung her der versprochene Messias. Und ER, der auferstandene und durch den Geist erhöhte Jesus = der Sohn Gottes, dem alle Macht übertragen ist. Das Ziel ist, dass die Menschen das Evangelium annehmen und an Jesus glauben.

Und danach kommt die Grussformel …  anstatt unmittelbar, nach seiner Vorstellung.

Das ist Paulus! Sein Herz ist voll, voll … «Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.»

Ein gefülltes Herz von Gottes Liebe, vom tiefen Erkennen der Gnade, die uns geschenkt ist, ein Herz, das randvoll ist und überfliesst, das wünsche ich Dir, das wünsche ich mir, das wünsche ich den Menschen um uns!

JULI 2020/VON MARIANNE BATTAGLIA