So gross ist Gottes Erbarmen! Mit der ganzen Welt, mit jedem Volk, dass es diesen «Einschub» in der Geschichte mit Israel gibt, … bis die Vollzahl der Heiden zum Glauben gekommen ist!! Das führt zum Schluss, dass die einzig angemessene Antwort von mir und von Dir ist: völlige Hingabe! Alles was ich bin, was ich kann, was ich weiss, soll Gott zur Verfügung stehen. Im Geist hat der Heilige Geist Wohnung genommen (das Allerheiligste) und ER soll auch über unsere Seele (Heiligtum) und unseren Körper (Vorhof) herrschen dürfen.

«Das ist der wahre Gottesdienst»!

Hier kommt dieses Wort Gottesdienst vor, das wir landauf, landab, für eine Versammlung der Gläubigen verstehen, zu der singen, beten und eine Predigt gehören. Ich denke, dass jeder Schweizer unter diesem Wort, die Vorstellung hat: «in die Kirche, oder etwas der Kirche Ähnliches, zu gehen». Das Wort in der Bibel meint aber: «Gott dienen» und zwar verbunden mit «Opfer». Und das gebrauchte Wort «dienen» steht hier im Gegensatz zum dienen als Sklave und bedeutet FREIWILLIG DIENEN! Ich diene also freiwillig nicht mehr meinem Ich (wenn ich die Liebe und die Annahme, meinen Wert, meine Bedeutung von Gott zu mir tief verstanden habe, «brauche» ich das auch nicht mehr!!) sondern stelle mich Gott zur Verfügung. Ich selbst bin das freiwillige Opfer, das dadurch aber nicht stirbt, sondern lebendiger nicht sein könnte, weil ich verbunden mit dem Leben selbst bin. Ja sogar das Gegenteil wird für meine Mitmenschen spürbar – auch die guten Taten «tötelen» nicht mehr, weil kein «ohne Gott – Motiv» mehr dahinter ist.

Bei der Bekehrung haben wir so oder ähnlich gesagt: hier bin ich, ich gebe Dir mein Leben, und damit hat der Heilige Geist Einzug gehalten. ER wohnt in mir. Und damit beginnt ein Prozess, an dem auch ich beteiligt bin: «Und gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern lasst euch verwandeln durch DIE ERNEUERUNG DES DENKENS» Das Wort «verwandeln» heisst «Metamorphose». Das hat in mir sogleich das Wunder – Bild von der Raupe zum Schmetterling wachgerufen. Die Raupe hat doch nichts Anderes im Sinn als satt zu werden, zu fressen mit dem Blick dem Boden zugewandt, von Blatt zu Blatt, von Pflanze zu Pflanze. Bis sie eines Tages aufhört … Wenn sie dann ausschlüpft aus dem Kokon kann sie den Himmel wahrnehmen. Sie sieht die Pflanzen noch – auch Nahrung braucht sie noch. Aber die Aufnahme der Nahrung «befruchtet» nun. Natürlich hinkt dieses Bild. Die Grundlage zur Verwandlung, die Möglichkeit nun zu fliegen – das schenkt Gott. Aber in diesem neuen Sein zu leben, braucht unser Umdenken. Wir können ja denken, und dieses Raupen – Denken: der Erde zugewandt, dem satt werden zugewandt, muss erneuert werden! Wir leben noch auf dieser Erde! Aber nun können wir den Blick dem Himmel zugewandt haben! Weitblick! Mit unserem Leben können wir eingebunden sein in den Prozess von «Frucht bringen» für Gott!

Die Erneuerung des Denkens oder die Veränderung des Sinnes bedeutet, dass Wahrnehmung, Verstehen, Gewissen, Verstand, Denken eine Umprogrammierung brauchen.
Der «Sinn» ist tiefer als das Denken alleine. Im Sinn ist die tiefste Ebene enthalten, wozu ich etwas tue oder nicht tue. Diese tiefe Ebene beinhaltet meine Arrangements, wie ich ohne Gott durchs Leben komme. Von Gott geliebt und erfüllt bekommt mein Leben einen anderen «Sinn» einen anderen Inhalt: befreit für Gott zu leben!

Mit dem Bild des Schmetterlings bin ich befreit von der Schwerkraft der Erde. Ich kann inmitten dieser Erde zur Ehre Gottes leben!

SOLI DEO GLORIA

AUGUST 2020/VON MARIANNE BATTAGLIA