Ich möchte noch einmal bei diesem Begriff Sünde (# 212 und 209) bleiben.

Ein Kind wird geboren. In ein Beziehungsnetz – normalerweise Vater und Mutter … und vielleicht Grosseltern, Geschwister usw. Es kommt als Sünder an! Das heisst losgelöst von Gott. Das heisst das Programm beginnt zu wirken und bedeutet soviel wie: «jetzt sieh mal zu, wie du da durchkommst, was du machen kannst, damit es dir gut geht.» Das Ziel ist also immer, bei jedem Kind «ICH». Ich muss überleben. Ich muss einen Platz haben. Ich muss vorwärtskommen. Und je nach angetroffenen Umständen hat jedes Kind ein paar Möglichkeiten, in denen es sich bewegt. Hat es mit wachsendem Alter «SEINE» Art, wie es diesen Platz auf der Welt einnehmen kann mal gefunden, bleibt es dabei. Das heisst, die tiefen Glaubenssätze sind geprägt – weil diese auch zum «Erfolg» geführt haben. Die Art und Weise die Welt wahrzunehmen ist geprägt. Sich in dieser Welt zu bewegen hat dazu geführt, viele Methoden zu testen, und die Nützlichen zu behalten, und weiter zu verfeinern. Jeder weitere tägliche Erfolg bestätigt das Ganze. Alles! bevor das logisch – analytische Denken ab ca. 7 Jahren dazukommt. Somit erfasst dieses Denken mit der Zeit nur das, was schon vorhanden ist.

Die Sünde – dieses «Gott – los Programm» hat die tiefen, tiefen Spuren in der Gefühlswelt und in der Gedankenwelt eingebracht. Lebenslügen. Lebensmuster. Lebensstil. Ausnahmslos bei jedem Menschen, in jeder Kultur, zu jeder Zeit.

Ich nehme jetzt als ein Beispiel nochmals Paulus: Dieser Mann mit so viel Power, mit so viel Einsatz, unerschrocken usw. Seine Art war z.B. ein guter eifriger Schüler der besten Lehrer zu sein, ein analytischer Denker, einer der ganze Sachen macht. Mit dieser Art hatte er seinen Platz auf dieser Welt gefunden. Das gab ihm z.B. Bedeutung oder Wert oder Ansehen oder vielleicht sogar Liebe. Wir wissen, wozu ihn dies geführt hat … Christenverfolgung bis aufs äusserste. Zu dieser Zeit hat in seinem Leben die Sünde geherrscht. Dieses «Gott – los Programm».

Und eines können wir Menschen nicht, die wir unter diesem Programm leben: das Gesetz erfüllen! Somit können wir von uns her nicht zurück zu Gott. Nur von Gott her gibt es EINEN WEG ZURÜCK IN VATERS HAUS, zurück in die ursprüngliche Bestimmung. Indem wir das Geschenk Seiner Gerechtigkeit im Glauben annehmen. Dann nämlich herrscht die Gnade über unserem Leben.

V.15 Was heisst das nun?

Wiederum das Beispiel von Paulus (Saulus). Seine spezielle Bekehrungsgeschichte! Gott, der ihm begegnet und ihn anspricht. Seine Umkehr – so dass Gott zu Ananias sagte «siehe, er betet». Er kehrte radikal um und begann gleich zu bezeugen, dass Jesus Gottes Sohn ist. Das löste aus, dass Juden versuchten ihn umzubringen, und viele Christen waren noch unsicher. Auf jeden Fall musste er sich in Sicherheit bringen und verschwand ein paar Jahre (das heisst ein paar Jahre berichtet die Bibel nichts von ihm)! Ich nehme an, er hat in seinem Beruf gearbeitet und fleissig die Schrift studiert … jetzt mit dem neuen Blickwinkel. Ich vermute, dass dies eine intensive Vorbereitungszeit war auf all das, was wir dann wieder in der Bibel lesen können. Was auch immer Paulus mit seinen Fähigkeiten erreichen wollte (Wert, Bedeutung oder …) er hat verstanden, dass er dafür nichts mehr tun musste. Jesus füllt das vollständig aus, diese tiefen Sehnsüchte nach Bedeutung Wert, angenommen sein, dazugehören, geliebt sein. Also die Paulus Power, seine Energie, seine Art ganze Sachen zu machen, seine analytischen Fähigkeiten, mussten nicht mehr dem «Gott – los» Programm dienen!!

Und nun sehen wir an seinem Leben, was geschieht, wenn die Gnade im Leben herrscht!! All seine Fähigkeiten lebte Er nun aus der Beziehung mit Gott! Er setzte alles, was er war (z.B. das römische Bürgerrecht) und was er konnte und wusste aus Gnade ein, nicht mehr für sein ICH, sondern aus Christus mit Christus, für Christus!

V 14 DANN ! Dann nämlich … wird die Sünde nicht mehr über euch herrschen. Als solche, die EINS geworden sind mit IHM – mitgestorben und mitauferstanden und als solche, die als praktische Konsequenz sich bewusst, täglich IHM zur Verfügung stellen, leben wir unter der GNADE. Das Gesetz braucht es nicht mehr, um zu offenbaren, dass wir mit unserem Gott – losen Programm es nicht schaffen gerecht zu sein. Christus in uns hat das Gesetz erfüllt. Und nun sind wir frei, das, was wir als Individuen sind und können IHM zur Verfügung zu stellen. Und tagtäglich in dieser Verbundenheit mit IHM, aus IHM, durch IHN zu leben. DANN! Dann nämlich … verliert die Sünde – diese Kraft, dieses Gott – lose Programm in uns – die Macht über uns.

AUGUST 2020/VON MARIANNE BATTAGLIA