“Sie hielten sich für Weise und wurden zu Narren.” (V22)

Wie tragisch und bitter, wenn ein Mensch sich derart irrt. Das lässt mich nicht jubeln, sondern erschaudern. Nicht «denen hat’s Gott aber gezeigt», sondern «bitte lass sie erkennen, Gott, damit sie noch umkehren können! Und bitte gebrauche uns, lass uns ein Leben führen, welches sie erkennen lässt!»

Die V24-27 haben es in den vergangenen Jahren immer mal wieder an die Öffentlichkeit geschafft. Sie sprechen davon, dass es einen Zusammenhang zwischen geistlicher Orientierungslosigkeit und sexueller Orientierung gibt. Doch taugen sie nicht dazu, einer Gesellschaft ihre Verfehlungen vorzuhalten. Und wer wären wir, dass wir dies tun könnten.

In diesen Versen schwingt kein vermeintlich alttestamentlicher Zorn mit. Sondern die alte Erkenntnis, dass Menschen, welche Gott verwerfen, keine andere Hoffnung mehr bleibt. Und dass wie bereits beim Sündenfall die vermeintliche Freiheit, den eigenen Willen auszuleben und dem eigenen Herzen zu folgen, keine ist, sondern in Erniedrigung, Abhängigkeit und Zerstörung führt. Wer so handelt, spielt mit dem (ewigen) Leben (V32).

Dabei gehen Menschen verloren, welche nicht verloren gehen müssten (V28).

Damit zurück zur Eingangsbemerkung: Wie könnte nun ein Leben aussehen, welches diese Menschen erkennen lassen könnte?
Indem wir als Jesus-Nachfolger uns als Verständige, Treue, Liebende und Barmherzige (V31 nach ELB) erweisen – zuerst unseren Familienmitgliedern, dann unseren Mitgläubigen – aber eben auch den noch-nicht-Gläubigen gegenüber (nach Gal 6,10).

JULI 2020/VON MARCEL B